Vertraute Versatzstücke aus den amerikanischen Massenmedien - etwa Marlboro-Cowboys, barbusige Blondinen aus Bikerjournalen oder illustrierte Witze chauvinistischen Inhalts aus Boulevardblättchen - sind das Material, das der Künstler Richard Prince in seinen Arbeiten »recycelt«. Er bearbeitet diese Ikonen der Massenkultur weiter, indem er sie abfotografiert, fragmentiert, abmalt, im Format verändert und sie dadurch zu Kunstwerken transformiert. Mit dem kühlen Blick eines Archivars vermisst und katalogisiert er in diesen Aneignungen einer von den Medien künstlich inszenierten Wirklichkeit den amerikanischen Alltag. Den missbrauchten Mythen gibt der Künstler dabei ein Stück Eigenleben zurück; von Konsumzwecken befreit reitet der Marlboro-Cowboy über die Prärie. Konzeption und Gestaltung der großformatigen Künstlerbücher stammen von Richard Prince selbst. Sie zeigen eine ultimative, vom Künstler selbst getroffene Auswahl von für seine Arbeit charakteristischen Werken. Die zwei Bände, die sich den beiden Bereichen Fotografie und Malerei widmen, beinhalten jeweils ganzseitige Reproduktionen, die in einem begleitenden Textheft kommentiert werden. Ausstellungen: »Richard Prince - Photographs« Museum für Gegenwartskunst Basel 8.12.2001-24.2.2002 · »Richard Prince - Paintings« Kunsthalle Zürich 1.2.-1.4.2002 · Kunstmuseum Wolfsburg 3.5.-4.8.2002