Die Publikation bietet einen umfassenden Überblick über die Arbeiten von Alberto Garutti und stellt sein Schaffen vor allem in den Bereichen Skulptur, Installation und Kunst im öffentlichen Raum vor. Der noch von Germano Celant konzipierte Band enthält einen Essay von Antonella Soldaini, eine von Eva Fabbris herausgegebene historisch-kritische Zeitleiste, eine Auswahl von Äußerungen des Künstlers sowie eine Vielzahl von Abbildungen und Dokumenten, die Garuttis kreativen Werdegang seit den frühen 1970er Jahren nachzeichnen. Der innovative Wert von Garuttis Praxis beruht auf mehreren Schlüsselkonzepten wie dem Respekt für den Ort, an dem das Werk steht, dem Fokus auf die umgebenden sozialen Realitäten und der eingehenden Kenntnis des Kontexts. Diese von Garutti in den frühen 1990er Jahren erstmals angewandten methodischen Strategien haben das Vokabular der öffentlichen und ortsspezifischen Kunst tiefgreifend verändert.

ALBERTO GARUTTI (1948–2023) ist eine Schlüsselfigur der italienischen und europäischen zeitgenössischen Kunstszene der letzten vierzig Jahre. Seit den frühen 1990er Jahren entwickelte Garutti seine Praxis als eine Art radikales Manifest der öffentlichen Kunst. Seine Werke im urbanen Kontext– die von Städten und Institutionen auf der ganzen Welt in Auftrag gegeben wurden – sind als offene Vorrichtungen konzipiert, mit denen Formen des sozialen Engagements neu gedacht werden sollen. Alberto Garutti, der auch als Lehrer an der Akademie von Brera in Mailand und an der IUAV in Venedig, gilt heute als einer der einflussreichsten italienischen Künstler seiner Generation.